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Meine Bienen, meine Regeln

Meine Bienen, meine Regeln

Betriebsweise – so individuell wie der Imker selbst

Wer sich mit Bienen beschäftigt, hört immer wieder den Begriff „Betriebsweise“. Aber was bedeutet er eigentlich? Kurz gesagt, die Betriebsweise ist der persönliche Imkerweg – die individuelle Strategie und die Gesamtheit aller Entscheidungen, die ein Imker im Laufe des Bienenjahres trifft. Es ist der rote Faden, der sich durch die Arbeit am Bienenstock zieht.

Es gibt nicht die eine richtige Betriebsweise. Sie ist ein dynamisches Konzept, das sich nach den Zielen des Imkers, der gewählten Ausrüstung und den Bedingungen vor Ort richtet. Ob Hobby- oder Berufsimker, jeder entwickelt seinen eigenen Stil, der am besten zu ihm und seinen Bienen passt.


Die Bausteine der Betriebsweise

Eine Betriebsweise setzt sich aus mehreren zentralen Elementen zusammen:

  • Die Beute: Die Art der Bienenbehausung ist vielleicht die wichtigste Entscheidung. Sie bestimmt, wie der Imker mit dem Volk interagiert. Nutzt er eine Magazinbeute mit stapelbaren Kisten, die flexibel erweitert werden können? Oder entscheidet er sich für eine Horizontalbeute wie die Layensbeute, bei der die Waben nebeneinander in einer Reihe liegen und von der Seite aus bearbeitet werden? Die Beute ist das Werkzeug, das die tägliche Arbeit maßgeblich beeinflusst.
  • Der Standort: Ein entscheidender Punkt ist die Frage: Standimkerei oder Wanderimkerei? Die meisten Imker sind Standimker und lassen ihre Völker das ganze Jahr über an einem festen Standort. Dies führt zu einem Honig, der das einzigartige „Terroir“ der Umgebung widerspiegelt. Wanderimker hingegen transportieren ihre Bienen, um verschiedene Trachten wie Raps- oder Akazienfelder zu nutzen, was den Honigertrag steigern kann, aber auch mehr Aufwand bedeutet.
  • Die Völkerführung: Hier geht es um die praktischen Handgriffe: Wann und wie kontrolliere ich meine Völker? Wie sorge ich für ausreichend Platz, damit sie nicht schwärmen? Wie bereite ich sie auf den Winter vor? Diese Abläufe folgen oft einem saisonalen Plan und sind das Herzstück der imkerlichen Arbeit.
  • Das Gesundheitsmanagement: Eine gute Betriebsweise beinhaltet immer auch einen Plan, um die Bienen gesund zu erhalten. Dies schließt die Bekämpfung der Varroamilbe und die Beobachtung des allgemeinen Zustands der Völker mit ein.

Warum ist die Betriebsweise so wichtig?

Die Wahl der Betriebsweise hat direkten Einfluss auf den Erfolg und die Freude an der Imkerei. Ein Hobbyimker mit wenig Zeit wird eine andere Strategie wählen als ein Berufsimker, der auf Ertrag angewiesen ist. Eine wesensgemäße Betriebsweise stellt das Wohl der Bienen in den Vordergrund, während eine ertragsorientierte Betriebsweise den Fokus auf die Honigernte legt.

Letztlich ist die Betriebsweise so individuell wie der Imker selbst. Sie ist Ausdruck seiner Überzeugungen und Ziele und macht die Imkerei zu einem so vielfältigen und faszinierenden Hobby. Es ist ein ständiges Lernen und Anpassen, um den Bienen den besten Weg zu bieten.