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Imkern mit der Keniabeute

Imkern mit der Keniabeute

Im Januar des Jahres 2023 und im September des gleichen Jahres habe ich Kenia besucht. Beide Besuche und das Gespräch mit Imkern im Westen Kenias haben mich zu einer intensiveren Beschäftigung mit einem Beutentyp veranlasst, der mir bis dahin nur in Form von meist schlecht gemachten youtube Videos begegnet ist: Der Kenyan Top Bar Beehive (KTBH)

Nach einer intensiven Diskussion über den hierzulande wenig verbreiteten Beutentyp haben mein Freund Werner Rath und ich beschlossen, im Kontakt mit den afrikanischen Imkerfreunden mit dieser Beute für eine Weile zu imkern, Erfahrungen zu sammeln und hierzulande notwendige Modifikationen der Keniabeute zu entwickeln und auszuprobieren.

Uns stellt sich die Frage : Ist dieser Beutentypus vielleicht eine gute Freizeitbeute, die die klassischen Magazinbeuten zumindest bei den Hobbyimkern ablösen könnte?

Entwickelt wurde die Kenianische Oberträgerbeute von einem kanandischen Bienenwissenschaftler in den 70er Jahren. Im Rahmen eines Entwicklungshilfe Projektes der kanadischen Regierung entwickelte der Bienenwissenschaftler Dr. Maurice V. Smith die Kenyan Topbar Beehive. Der neue Beutentyp sollte Kleinimkern in Kenia eine Alternative zu der bis dahin in der Imkerei verwendeten Langstroth Magazinbeute bieten. Sie sollte kostengünstig, einfach zu bedienen und selbst zu bauen sein.

Die trapezförmigen Holzkisten haben sich inzwischen in vielen Ländern Afrikas als Beutentypus etabliert. Ihr Design unterscheidet sich von den vielen handelsüblichen Magazinbeuten nicht nur in ihren  schräg stehenden Seitenwänden und dem flachen, geschlossenen Boden. Auffällig ist auch, dass die Oberträger die Oberseite der Trogbeute komplett verschließen. 

Neben den einfachen Holzleisten, die als Oberträger dienen, ist ein Trennschied, mit dem man Honigraum und Brutraum unterteilt, sowie ein zweites Schied, mit dem man die Bienenwohnung erweitern kann, das einzige Standardzubehör dieser Bienenwohnung.

Die dicht aneinander gerückten Oberträger bilden eine geschlossene Abdeckung des Beutenraums. An der Unterseite dieser Oberträger geben eingelassene Wachsstreifen oder bewachste Holzleisten den Bienen die Richtung für ihren Wabenbau vor.

Die KTBH, wir nennen sie der Einfachheit halber auch Keniabeute,  hat sich in den letzten Jahrzehnten in Afrika und anderen Teilen der Welt zu einer beliebten Bienenbeute entwickelt. In Kenia ist die KTBH die am weitesten verbreitete Bienenbeute. Sie wird von etwa 80 % aller kenianischen Imker verwendet. In der westlichen Imkerwelt findet man die Beute oft auch bei amerikanischen Backyardfarmern, zumindest kann man das aus den einschlägigen Gruppen in den Social Media Kanälen ableiten.