Kleine Geschichte der Keniabeute
Die Geschichte der Kenyan Top Bar Beehive (Kenianischer Oberträgerbienenstock) beginnt in den 1960er Jahren, als der kanadische Friedenskorps-Volontär und Entomologe Dr. Maurice Smith nach Kenia entsandt wurde. Smith forschte zum landwirtschaftlichen Nutzen von Bienen und untersuchte die traditionellen Bienenhaltung Methoden der indigenen Bevölkerung.
Die traditionellen Bienenstöcke in Kenia bestanden im Wesentlichen aus hohlen Baumstämmen oder aus Rindenröhren, die an ihrem hinteren Ende mit einem dicht anliegenden Holzdeckel verschlossen wurden, während man am vorderen Ende das Flugloch mit Bastschnüren verengte. In diese ”Kunsthöhlen zogen dann Schwärme der ostafrikanischen Hochlandbiene ein und konnten dort unbehindert ihr Wabenwerk frei ausbauen. Diese natürliche Bauweise schien die Bienen weniger zu stören als die bei uns etablierte Magazinimkerei, die die den natürlichen Wabenbau regelmäßig durch die zwangsläufigen Lücken zwischen den Magazinen mit ihren eingehängten Rähmchen unterbricht.
Dr. Smith griff die Vorteile der traditionellen Bienenhaltung in Kenia auf. Er entwarf den Kenyan Top Bar Beehive, der die Idee des geschlossenen Bienenraums in einer horizontalen Röhre übernahm, der vom Flugloch aus nach hinten von den Bienen ausgebaut wird.
Im Wesentlichen bestand die neue Beute aus aus einem flachen, trapezförmigen Kasten, der mit seinen dicht aneinanderliegendenn angeschrägten Oberträgernabgeschlossen wird. Der gerade Ausbau der Oberträger ermöglichen es dem Imker die an den Oberträgern angebauten Waben zu ziehen, ohne dafür das komplette Volk öffnen zu müssen. Die Seitenwände sind schräg in einem Winkel von 30° bis 35° angesetzt, da das verhindert, dass die Bienen ihre Waben an der Seitenwand anbauen.
Der „Kenyan Top Bar Beehive“ zeichnet sich durch seine Einfachheit und sein kostengünstiges Design aus. Das macht ihn besonders attraktiv für Kleinbauern und Imker in Entwicklungsländern. Er erlaubt den Bienen, ihre natürliche Bauweise beizubehalten, was zu gesünderen und widerstandsfähigeren Kolonien führt.
Im Zeitalter der artgerechten Tierhaltung und der Nachhaltigkeit erscheint dieser Beutentyp uns zumindest für den naturbegeisterten Freizeitimker, der nicht die Honigerzeugung in den Mittelpunkt seines Interesses setzt, eine echte Alternative anzubieten zur klassischen Magazinimkerei.
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